Jahresbericht 2018
1 218 300
Bauern- und Kleinbetriebe hatten Zugang zu besseren Dienstleistungen und Produkten
107 900
Personen haben Programme in Berufsbildung, Unternehmertum, und Arbeitsmarktintegration abgeschlossen (davon 43% Frauen)
2.40 CHF
Pro investiertem Franken konnten 2.40 Franken an zusätzlichem Einkommen generiert werden
Als kleines, aber global sehr vernetztes Land liegt es im Interesse der Schweiz, faires Wirtschaften, gesellschaftliche Stabilität und Prosperität in den Entwicklungs- und Schwellenländern zu fördern. Was Swisscontact dazu beitragen kann, erläutern Heinrich M. Lanz, Präsident, und Samuel Bon, CEO, in ihrem Rückblick auf 2018.
Highlights
Unternehmerinnen und Unternehmer prägen die Wirtschaft: Sie schaffen Arbeitsplätze und Wertschöpfung und fördern so die Entwicklung ihres Landes. Die Dynamik des Unternehmertums für die Entwicklungszusammenarbeit nutzbar zu machen, ist für Swisscontact ein Kernthema.
2018 widmete Swisscontact die Jahrestagung diesem Thema. Eine junge Unternehmerin aus Bosnien und ein junger Unternehmer aus Uganda gaben Einblick in ihre Firmen. Sie betreibt eine Online-Plattform, welche innovative Unternehmen in Bosnien und Herzegowina miteinander vernetzt; er hat in Uganda gemeinsam mit 13 Freunden erfolgreich eine Fischzucht aufgebaut und sich so neue wirtschaftliche Möglichkeiten eröffnet. Ihre Geschäftsbereiche und Ausgangslagen unterscheiden sich stark, gemeinsam ist ihnen der Unternehmergeist.
Rückblick Jahrestagung 2018
Nach zwölf Jahren schloss Swisscontact in Mali das «Programme d’Appui à la Formation Professionnelle (PAFP)» zur Förderung der Berufsbildung erfolgreich ab. In dieser Zeit konnten mehr als 60 000 Personen eine Berufsausbildung absolvieren. Das Programm wurde von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) und der Königlichen Botschaft Dänemarks finanziert.
In Mali überträgt der Staat den Regionen die Verantwortung für die Formulierung regionaler Entwicklungsstrategien. Das PAFP orientierte sich an diesem Prozess. So konnte jede Region für sich definieren, von welchen Sektoren sie sich eine hohe Wertschöpfung verspricht. Das PAFP richtete sich in der Förderung der Berufsbildung nach diesen Vorgaben. Die regional abgestimmten Berufsausbildungen bestätigten sich als wirksames Instrument zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit.
Im April 2018 wurde der Swiss Ethics Award verliehen. Gewonnen hat ihn das Projekt für nachhaltige Kakaoproduktion FINCA, das Swisscontact mit Chocolats Halba und Coop in Ecuador umsetzt. Mit dem Swiss Ethics Award werden Projekte ausgezeichnet, die in der Wirtschaft neue ethische Massstäbe setzen.
Das Projekt FINCA verfolgt wirtschaftliche, ökologische und soziale Ziele: die Steigerung des Lebensstandards von Kakaobauern, die Verbesserung der Biodiversität durch Aufforstung sowie die Förderung von Nachwuchsbauern. Ziel des Projekts ist es, junge Kakaobauern dabei zu unterstützen, den hochwertigen Edelkakao der Sorte Cacao Nacional Arriba in ausreichender Menge und in Bioqualität anzubauen. Die Schokolade aus den Kakaobohnen der unterstützten Bauern ist in den Schweizer Coop-Filialen erhältlich.
Highlights
In seinem Präsidialjahr besuchte Bundesrat Alain Berset das Berufsbildungsprojekt im Flüchtlingscamp Kakuma, Kenia, das Swisscontact im Auftrag der DEZA umsetzt. Die Flüchtlinge, aber auch die Bevölkerung in der Region Kakuma können sich in Kursen soziale Fähigkeiten und technische Fertigkeiten in verschiedenen Berufsfeldern und dringend benötigte Lebenskompetenzen aneignen.
Der Bundespräsident war beeindruckt davon, wie die Flüchtlinge die erworbenen Fähigkeiten nutzen, um ein Einkommen zu erzielen.
Der Ansatz des Projekts «Skills 4 Life» orientiert sich an den lokalen Marktchancen. Nach dem Training können die Teilnehmenden zum Beispiel Kleider schneidern, Reparaturdienste für Mobiltelefone, Computer und Motorfahrzeuge anbieten oder Werkzeuge herstellen und so unmittelbar ein Einkommen generieren.
Das gross angelegte Projekt PRISMA in Indonesien schloss 2018 seine erste Phase ab. Swisscontact leistet technische Unterstützung für dieses Projekt des Australischen Aussendepartements DFAT, das von Palladium durchgeführt wird.
Das Projekt förderte in der ersten Phase die ländliche Entwicklung in 18 Landwirtschaftssektoren, von Mais- über Kaffeeanbau bis zur Schweinezucht. In den letzten vier Jahren konnten rund 320 000 Haushalte ihre Lebenssituation verbessern, indem sie ihre Anbaumethoden anpassten oder besseren Zugang zu hochwertigen Produktionsmitteln erhielten. Ihr Einkommen stieg um 157 Millionen Australische Dollar an, was ungefähr 112 Millionen Schweizer Franken entspricht.
Auch in der zweiten Phase von PRISMA bringt Swisscontact ihre Expertise und Umsetzungsstärke ein. Das Team wird den Ansatz der Marktentwicklung fortsetzen, damit weitere 700 000 Haushalte von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern ihre Produktion verbessern können.
Swisscontact hat 2018 in Tunesien die Gründung der ersten regionalen Destinations-Management-Organisation (DMO) angestossen und begleitet. Zuvor existierte nur ein Destinationsmarketing für ganz Tunesien. Das Ziel dieser DMO für die Bergregion Dahar ist die alternative Tourismusentwicklung.
Dadurch schafft sie neue ökonomische Perspektiven für die Bewohnerinnen und Bewohner.
Swisscontact arbeitet in diesem Projekt eng mit der tunesischen Tourismusförderung zusammen. Finanziert wird es vom Staatssekretariat für Wirtschaft SECO.
Um die Authentizität der Region zu erhalten, werden vor allem die umweltsozialen Auswirkungen des Tourismus berücksichtigt. Die DMO Dahar wird als nationales Modell für die Diversifizierung des Tourismus in weiteren peripheren Regionen in Tunesien dienen.
Zur Übersicht Konsolidierte Rechnung 2018 (PDF) Finanzbericht (PDF)
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