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Nicht bloss eine noble Geste,
sondern eine Verantwortung

Editorial

Heinrich M. Lanz, Präsident, und Samuel Bon, CEO von Swisscontact (von links)
Heinrich M. Lanz, Präsident, und Samuel Bon, CEO von Swisscontact (von links)

Sehr geehrte Damen und Herren

2018 erhielten 1,3 Millionen Menschen dank Swisscontact und ihren Gebern die Möglichkeit, ihr Leben aus eigener Kraft zu verbessern. Sie haben eine Aus- oder Weiterbildung abgeschlossen oder erzielten mehr Einkommen in ihren Kleinbetrieben. Viele von ihnen haben diese Chance gepackt. Damit leisten sie einen wesentlichen Beitrag zur ökonomischen und sozialen Entwicklung ihrer Heimatländer. Aber auch die Schweiz profitiert: Als kleines, aber global sehr vernetztes Land liegt es in unserem Interesse, faires Wirtschaften, gesellschaftliche Stabilität und Prosperität in den Entwicklungs- und Schwellenländern zu fördern, nicht zuletzt auch deshalb, weil die Schweizer Wirtschaft Beziehungen zu diesen Ländern unterhält. Wir von Swisscontact sind deshalb der Überzeugung, dass Entwicklungszusammenarbeit nicht bloss eine noble Geste, sondern eine im allseitigen Interesse liegende Verantwortung ist.

Unsere Meilensteine 2018

Langjährige Projekte konnten im Berichtsjahr erfolgreich abgeschlossen werden. Besonders hervorheben möchten wir das «Programme d'Appui à la Formation Professionnelle (PAFP)» in Mali, welches 60 000 Menschen eine berufliche Zukunft eröffnet hat. Ebenfalls zu Ende gingen die Projekte «WISATA», welches eine nachhaltige Tourismusentwicklung in vier Regionen Indonesiens unterstützte, und «Aire Limpio» in Bolivien zur Verbesserung der Luftqualität.



Das Projektteam von PAFP traf in Mali auf ein schwieriges Umfeld. Trotzdem gelang es, das Projekt auch während des bewaffneten Konflikts im Norden des Landes und trotz starken Bewegungen im politischen Umfeld kontinuierlich umzusetzen und auszuweiten. PAFP ist ein gutes Beispiel dafür, dass wir auch in den schwierigen Kontexten Westafrikas erfolgreich Berufsbildungsprojekte umsetzen können. Finanziert wurde das PAFP durch die schweizerische Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA sowie die Königliche Botschaft Dänemarks.


Die Ausstrahlung des Pionierprojekts WISATA zur Tourismusförderung ging weit über Indonesien hinaus. Swisscontact hat in vier Destinationen neue produktive Arbeitsplätze und Einkommensmöglichkeiten für breite Bevölkerungsschichten geschaffen. Während des Projektzeitraums haben die Ausgaben der Touristen vor Ort um 59% zugenommen. Basierend auf der Erfahrung in Indonesien setzt Swisscontact Tourismusprojekte auf vier Kontinenten um. WISATA wurde vom Staatssekretariat für Wirtschaft SECO finanziert.


Das Projekt Aire Limpio (Saubere Luft) verringerte die Belastungen der bolivianischen Bevölkerung und der Umwelt durch Luftverschmutzung. Die Ergebnisse: Die CO2-Emissionen sind um 370 000 Tonnen gesunken. Zwölf bolivianische Städte haben Pläne für eine nachhaltige Mobilität entwickelt und setzen diese derzeit um. Ein nationales Netz zur Messung der Luftqualität wurde eingerichtet. Aire Limpio wurde von der DEZA finanziert.

Fokusthema: Unternehmertum fördern

Zusammen mit privaten und öffentlichen Sponsoren setzen wir Programme zur Förderung von Unternehmertum um. In einem globalen Seminar mit Mitarbeitenden aus den Projekten haben wir die Grundlagen gelegt für die weitere Entwicklung unseres Ansatzes. Dadurch können wir die unterschiedlichen Bedürfnisse der verschiedenen Gruppen zielgerichtet unterstützen.



Swisscontact fördert seit über 40 Jahren Unternehmerinnen und Unternehmer, vom Landwirt bis zur Exporteurin. Diese Förderung lief und läuft auf verschiedenen Ebenen: in der Ausbildung, in der Gewerbeförderung und beim Zugang von Unternehmerinnen und Unternehmern zu Finanzdienstleistungen. Das Ziel dieser Programme ist es, Menschen Arbeit zu geben. Neben dem internen Austausch widmete Swisscontact auch die öffentliche Jahrestagung thematisch den innovativen Unternehmerinnen und Unternehmern. 

Strategie 2025

2018 war für Swisscontact ein Jahr der Neuorientierung. Stiftungsratsausschuss und Management definierten gemeinsam die Stossrichtung der Stiftung bis 2025. Damit wir die gesetzten Ziele erreichen, haben wir drei Initiativen gestartet.


1. Swisscontact ist in den letzten sechs Jahren stark gewachsen. Um nach diesem Wachstum weiterhin agil zu bleiben, haben wir eine Reorganisation eingeleitet. Diese beinhaltet, dass wir 2019 die Geschäftsleitung erweitern und die interdisziplinäre Zusammenarbeit stärken wollen.

2. Wir wollen noch stärker werden in der Qualitätssicherung und in der Produktentwicklung, um in der Umsetzung unserer Projekte eine konstante Leistung zu garantieren und Wirkung noch nachhaltiger zu entfalten.

3. Wir wollen uns ausserhalb des Schweizer Marktes vermehrt dem Wettbewerb stellen und unsere Dienstleistungen gezielt auch öffentlichen oder privaten Auftraggebern anbieten. 

Agenda 2030: Raum für neue Partnerschaften

Die von der UNO definierten Nachhaltigen Entwicklungsziele öffnen den Raum für neue Finanzierungsmodelle. Im Rahmen der Strategiediskussion machten wir uns auch Gedanken darüber, in welchen Rollen Swisscontact diese neuen Partnerschaften unterstützen kann.



In den letzten 20 Jahren finanzierte sich Swisscontact über zwei Mechanismen: Einerseits erhielten wir Beiträge, vor allem von privaten Stiftungen und aus der Privatwirtschaft, für unsere eigenen Projekte, andererseits setzten wir Mandate von nationalen und internationalen Geberorganisationen um, die öffentlich ausgeschrieben werden. Unsere wichtigsten Partner im Mandatsbereich sind die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA und das Staatssekretariat für Wirtschaft SECO. Die bisherigen Arten der Finanzierung haben weiterhin Bestand. Mit der Umsetzung der Agenda 2030 kommen jedoch neue Formen der Finanzierung hinzu, die wir genau prüfen wollen.


Auch die Rolle lokaler NGOs wird wichtiger. Viele Geberorganisationen arbeiten vermehrt direkt mit ihnen zusammen. Swisscontact kann einen Beitrag zur Befähigung dieser lokalen Organisationen und zur Qualitätssicherung in lokal geführten Projekten leisten. 

Bewegungen im Stiftungsrat

Neu im Stiftungsrat begrüssen durften wir im Laufe von 2018 Monique Bourquin, Michèle Frey-Hilti und Isabelle Welton. Zurückgetreten sind Egbert Appel, Rudolf Bärfuss, Marina de Senarclens, Dr. Bérangère Magarinos-Ruchat, Dr. Albin Reichlin-Boos und Prof. em. Dr. Ulrich W. Suter. Wir danken ihnen allen herzlich für ihren Einsatz und hoffen, dass sie Swisscontact auch in Zukunft freundschaftlich verbunden bleiben. Besonders verdanken möchten wir das grosse Engagement von Marina de Senarclens. Mit Begeisterung und viel Herzblut wirkte sie seit 2007 im Ausschuss des Stiftungsrates mit.

Ausblick

Wir danken unseren Partnern, Auftrags- und Geldgebern in der Schweiz und im Ausland für ihre Unterstützung und für die konstruktive Zusammenarbeit, die wir mit ihnen pflegen dürfen. Ganz besonders danken wir auch unseren Mitarbeitenden weltweit für ihren Einsatz im vergangenen Jahr.


Swisscontact feiert 2019 das 60-jährige Bestehen. Wir werden das Jubiläum zum Anlass nehmen, um unsere Arbeit noch besser zu erklären und den Wandel der Entwicklungszusammenarbeit der letzten 60 Jahre aufzuzeigen.

 

 

Heinrich M. LanzSamuel Bon
PräsidentCEO

Swisscontact
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